Dienstag 19. März 2024

6. April 2013

Einsätze

Explosion in der Annagasse

Am 3. 12. 2004 war es um ca. 4:40 Uhr in einem Lokal in der Annagasse im ersten Wiener Gemeindebezirk zu einer folgenschweren Explosion gekommen.

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Lokal in Vollbrand, durch die Druckwelle waren die Fenster- und Türstöcke auf das gegenüber liegende Haus geschleudert worden und brannten dort weiter. Eine vor diesem Objekt liegende Person wies schwere Verbrennungen auf und wurde sofort mit einer Sauerstoff-Beatmungseinheit versorgt. Bis zur Übergabe an den Rettungsdienst wurden die Verbrennungen mit einer Kübelspritze gekühlt.

Da zusätzlich im Hinterhof des Objektes ein PKW in Vollbrand stand, wurde unverzüglich Alarmstufe 2 ausgelöst. Durch die Wucht der Explosion waren die Wände zweier zugemauerten Rundbögen in den Hinterhof geworfen sowie mehrere Wohnungstüren und Fenster zerstört worden. Durch die Druckwelle waren auch mehrere Fenster und Auslagenscheiben der angrenzenden Häuser geborsten.

Der Brand im Lokal wurde mit zwei Rohren unter Atemschutz bekämpft, mit einem zusätzlichen Schaumrohr, welches ebenfalls unter Atemschutz vorgenommen wurde, konnte der im Hof brennende PKW gelöscht werden.

Nachdem die Intensität des Brandes gebrochen und der Zugang zum Stiegenhaus möglich war, wurden sämtlichen Wohnungen unter Atemschutz kontrolliert. Dabei wurden zunächst drei Personen mit Fluchtfiltermasken ins Freie gebracht und an den Rettungsdienst übergeben. Nachdem das Stiegenhaus rauchfrei war wurden die restlichen Hausbewohner evakuiert und ebenfalls dem Rettungsdienst zugeführt. Eine in einer Wohnung vorgefundene Katze konnte wohlbehalten an ihre Besitzerin übergeben werden.

Die Brandbekämpfung wurde durch mehrere Schlauchplatzer infolge der vielen Glassplitter erschwert. Außerdem mussten Sekundärbrände auf den Holzbalkonen im Innenhof gelöscht werden.

Nachdem in das Lokal vorgedrungen werden konnte, wurden die Gas- und Stromzufuhr geschlossen. Für die Bewohner der unbewohnbaren Wohnungen wurden Ersatzquartiere organisiert. Von einem Organ der Baubehörde wurde die Statik des Objektes kontrolliert, eine Einsturzgefahr konnte nicht festgestellt werden.

Umfangreiche Sicherungs- und Nachlöscharbeiten nahmen noch mehrere Stunden in Anspruch.

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