Freitag 19. April 2024

6. April 2013

Einsätze

Fahrzeugbergung nach 30 Jahren!

Im April 1976 war ein VW-Käfer oberhalb des Kraftwerkes „Simmering“ in den Donaukanal gestürzt. Die Leiche des Lenkers konnte 14 Tage später in Bratislava aus der Donau geborgen werden, das Fahrzeug blieb jedoch 30 Jahre lang im Donaukanal verschollen.

Bei Revisionsarbeiten an der Kühlwasseransaugstelle des Kraftwerkes „Simmering“ wurde das Wrack am 18. 4. 2006 von Tauchern der Wartungsfirma geortet. Von der Wiener Feuerwehr wurde das Fahrzeug nach zweitägiger Vorbereitung am 25. 4. 2006 in einer aufwändigen Aktion geborgen.

Bei dieser Bergung wurde erstmals ein neues Taucher-Kommunikationssystem einsatzmäßig verwendet. Dieses System besteht aus einer Kommunikationseinheit für Taucher (MK-7 Buddy-Line), Verbindungskabeln auf Trommeln (Aqua-Pom) und speziellen Vollgesichtsmasken (Panorama Nova Dive).

Mit diesem System ist es möglich mit zwei Tauchern über Kabel, welche gleichzeitig Sicherungsleinen sind, Kontakt zu halten. Die Oberflächenstation wird vom Leinenmann bedient. Der Vorteil dieses neuen Systems besteht darin, dass Arbeiten unter Wasser – speziell bei schlechter Sicht und in fließenden Gewässern – einfacher und sicherer durchgeführt werden können.

Die Kommunikation funktioniert bei diesem System in alle Richtungen. Es kann der Leinenmann mit den Tauchern sprechen, die Taucher können sowohl mit dem Leinenmann als auch untereinander kommunizieren.

Die Vereinfachung des Einsatzablaufes besteht darin, dass der Taucher direkt vor Ort bekannt geben kann, welche Maßnahmen erforderlich sind und welche Gerätschaften benötigt werden. Durch diese Information können entsprechende Vorbereitungsarbeiten am Ufer ohne Zeitverzug durchgeführt werden.

Der vor 30 Jahren versunkene Pkw wurde zunächst unter Wasser von Schotter und Geschiebe befreit. Anschließend wurde mit einer Rundschlinge das Fahrzeug an einer Achse angeschlagen und mit dem Lkw-Abschleppfahrzeug auf den Wurf gezogen. Dort wurde das alte Wrack mit einem Strahlrohr gereinigt und zur weiteren Untersuchung an die Sicherheitswache übergeben.

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