Freitag 26. April 2024

6. April 2013

Einsätze

Umgestürzter Betonmischer!

Am 18. 8. 2008 war an der Kreuzung Stiegergasse-Linke Wienzeile ein links abbiegender Betonmischer am Gehsteig der linken Wienzeile auf die rechte Fahrzeugseite umgestürzt. Der Lenker wurde mit leichten Verletzungen an den Rettungsdienst übergeben, das Schwerfahrzeug mit einem Gesamtgewicht von etwas über 32 Tonnen wurde im liegenden Zustand zunächst auf einen aufgelassenen Autoplatz gezogen.

Dann folgte eine technisch ausgesprochen anspruchsvolle Bergungsaktion, da die Mischtrommel mit Beton gefüllt war.

Zunächst wurde versucht, das liegende Schwerfahrzeug mit dem Abschleppfahrzeug-LKW (ASL) auf den leeren Autoplatz zu ziehen. Das klappte aber erst mit der Unterstützung durch die Winde eines Kranfahrzeuges 450 kN (KRF). Durch diese Maßnahme konnte der Verkehr auf der Linken Wienzeile flüssig gehalten werden.

Große Bedeutung kommt bei derartigen Einsätzen dem Anschlagen der Last zu. Das Kettengehänge zum Heben wurde am "unteren" Rahmenteil beim liegenden Fahrzeug vorne und hinten befestigt und um die Mischtrommel geführt. Die Anschlagpunkte für den Gegenzug wurden am "oberen" Rahmenteil gewählt.

Erster Versuch: Trotz ermunternden Zurufen und gutem Zureden verweigert der Kran den Betonmischer und schaltet stur ab. Vom klugen und attraktiven Einsatzleiter (dem Autor dieser Zeilen) wurde daher in weiser Voraussicht schon lange vorher ein zweites KRF angefordert.

Zwei Krane und ein ASL sieht man nicht sehr oft bei einem gemeinsamen Einsatz und das ist auch gut so.

Durch das Wegziehen und Drehen des umgestürzten Schwerfahrzeuges musste auf der Linken Wienzeile lediglich eine Fahrspur gesperrt werden.

Endlich erfolgreich: Der Betonmischer sieht ein, dass er gegen zwei Krane und ein LKW-Abschleppfahrzeug keine Chance hat und lässt sich widerwillig aufstellen.

Duch den Gegenzug vom ASL stellt sich das Schwerfahrzeug schließlich erschütterungsfrei auf die Räder. Das Fahrzeug wurde an den Besitzer übergeben, einige Aufräumarbeiten waren noch erforderlich und damit war der Einsatz - Ende gut, alles gut - nach drei Stunden erledigt. Die Einsatzdurchführung war anspruchsvoll, spannend und schließlich erfolgreich. Man sollte aber nicht zu sehr drüber nachdenken, was ein umstürzender, voll mit Beton beladener Mischer mit 34 Tonnen in der Hauptverkehrszeit hätte anrichten können ...
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