Einsätze
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Brand in Lagerhalle
Aus bislang unbekannter Ursache war in den Nachmittagsstunden des 7. August 2009 ein Brand in einem Gebäude in der Wattgasse im 16. Wiener Gemeindebezirk ausgebrochen, der aber erst gegen 19:30 Uhr entdeckt wurde. Das Gebäude mit einer Fläche von ca. 2000 m² verfügt über 6 oberirdische Geschosse, in welchen Lagerabteile unterschiedlicher Größe untergebracht sind. Diese Lagerabteile sind voneinander lediglich mit Wellblechwänden abgetrennt.
Die Stahlbetondecke zum 2.Stock hatte sich mittlerweile soweit erhitzt, dass sich die dortigen Lagerungen entzündeten. Auf Grund der enormen Brandhitze und der komplexen räumlichen Verhältnisse konnte man zum Brandherd nicht vordringen. Die Sohlen der Stiefel der Einsatzkräfte begannen bei dieser Temperatur bereits zu schmelzen. Mittels massiven Einsatzes von Löschschaum wurde versucht, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Im 15 Minuten Takt lösten sich die Atemschutztrupps ab.
Weiters wurde die starke Hitze und der extreme Rauch mit mehreren Hochleistungslüftungsgeräten aus dem Gebäude abgeführt. Während der Löschversuche lösten sich Teile der Decke im 1. Obergeschoß woraufhin für sämtliche im Gebäude befindlichen Atemschutztrupps der Rückzug angeordnet wurde. Es wurde auf reinen Außenangriff über zwei Drehleitern umgestellt und die Vollzähligkeit der Einsatzkräfte kontrolliert. Im 2. Obergeschoß wurde ein Schaumrohr im hintersten Gang abgelegt, um diesen Bereich zu fluten und zu kühlen.
Aufgrund der enormen Brandhitze wurde nach zweimaligem Vorgehen mit einem C-Strahlrohr wieder ein Schaumrohr im hintersten Bereich des 4. Ganges in Stellung gebracht um den Bereich zu fluten. Im Deckenbereich des 1. Obergeschoßes wurden massive Betonabplatzungen und das Freiliegen von Armierungen festgestellt. Über Drehleitern wurde mittels Wasserwerfer einen Außenangriff über die Oberlichten im Ladehof des 1. Obergeschoßes durchgeführt.
Über die gesamte Nacht von Samstag auf Sonntag wurde die Löschtätigkeit im Innenangriff fortgesetzt.
Um nach wie vor vorhandene Glutnester und wieder aufflammende Brandstellen besser bekämpfen zu können, wurden Leermulden der MA 48 angefordert, welche nach deren Eintreffen aus dem ersten und zweiten OG durch jeweils 3 Löschgruppen im Rotationsprinzip direkt beladen wurden.
Durch einen Statiker wurden Bedenken bezüglich weiterer herabfallender Betonteile geäußert und umgehend Sicherungsmaßnahmen angeraten. Nach Eintreffen der Wechsellader Pölzholz und Pölzmaterial wurden entsprechend dem Anraten des Statikers die Decke vom EG zum ersten OG mittels Schwerlaststützen gesichert. Mit jeweils vier bis fünf Löschgruppen wurden die Lösch- und Ausräumarbeiten im Schichtbetrieb durchgeführt.
Nach jeweils ca. zwei Stunden wurden die Löschgruppen von der Einsatzstelle abgelöst. Periodisch wurden Kontrollen mittels Wärmebildkamera Durchgeführt und ergaben keine weitere Gefährdung der angrenzenden Bauteile. Am Montag den 10. August 2009 um 16:20 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet und wurde für die weiteren Erhebungsmaßnahmen an die Polizei übergeben. Es wurden bei diesem Einsatz ca. 1000 Atemluftflaschen verwendet.