Freitag 29. März 2024

6. April 2013

Seminare

„Hot Fire Training“ in Schweden!

Von 1. bis 5. Oktober 2007 fand für einige Mitarbeiter des Referats C4 „Brandhaus“ eine Ausbildung zum Thema „Hot Fire Training“ in einer schwedischen Feuerwehrschule statt, um ab dem nächsten Jahr im Brandhaus einiges an Neuerungen schulen zu können. Nach einer interessanten Anreise mit Flugzeug und Nachtfähre erreichte das Team der Berufsfeuerwehr Wien Dienstag Mittag die Ausbildungsstätte der SRSA (Swedish Rescue Services Agency) in Westschweden. Nach einer kurzen Mahlzeit wurde das Training sofort mit einer Theorieeinheit begonnen.

Nach ausfassen der Atemschutzgeräte und einer Trinkflasche (welche sich aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlustes als sehr nützlich erwies), begann der erste von vier Durchgängen im sogenannten „Labor“ oder auch Flashovercontainer. Danach wurde uns von den schwedischen Trainern gezeigt, wie man das Werkzeug Strahlrohr richtig benutzt. Im Strahlrohrübungscontainer konnten wir sogleich die Theorie in die Praxis umsetzen. Immer und immer wieder rollte eine Feuerwalze über uns hinweg und man musste mit der richtigen Strahlrohrtechnik die Flammen zurückdrängen. Am späten Nachmittag erhielten wir noch eine Führung über das ca. 15 km2 große Übungsgelände der Räddnings Verket Skövde.

Der nächste Tag stellte für alle Teilnehmer eine Herausforderung dar. Der Tag begann mit zwei Durchgängen im Labor, wobei wir selbst für die Übung sowohl sicherheitstechnisch als auch lehrinhaltlich verantwortlich waren. Nach einen erholsamen Mittagspause ging es dann so richtig ans „Eingemachte“. Im sogenannten Angriffscontainer wurden wir bis zur Schmerzgrenze gefordert. Die Hitze war enorm und wir lernten unsere Grenzen und jene der Schutzausrüstung kennen. Eine der wichtigsten Lektionen dieser Übung war, dass man mit wenig Löschwasser und der richtigen Löschtechnik mehr erreicht, als durch übermäßigen Löschwasserbedarf nach dem Motto „Viel, hilft viel“. Der entstehenden Wasserdampf stellt eine der größten Beeinträchtigungen dar. Schlechte Sicht und enorme Hitze wären die Folgen. Nachdem jeder Teilnehmer zwei Durchgänge absolviert hatte ging es nach mindestens 2 Liter Wasser aus der Trinkflasche mit einigen erholsamen Übungen an einer Industriebrandstelle, ähnlich wie in unserem Brandhaus weiter.

Am Abend besuchten wir eine Elchfarm mit anschließendem Abendessen. Das Abendprogramm gestaltete sich relativ kurz, da wir alle froh waren, endlich ins Bett zu kommen. Am nächsten Morgen stand wieder Strahlrohrtraining in der sogenannten Garage am Übungsplan. Dort lernten wir die richtige Strahlrohrtechnik auf große Räume anzuwenden. Danach standen die letzten zwei Übungen im Flashovercontainer am Programm. Nach dem Mittagessen erhielten wir beim Lehrgangsabschluss nach einer intensiven Anschlussbesprechung unsere Ausbildungsdiplome. Auf dem Weg nach Hause konnten wir noch einen Abstecher ins Dräger Forum, eine Art modernes Museum über die Entstehung der Fa. Dräger, in Lübeck machen.

Neben der Ausbildung konnten wir parallel auch noch einige Materialtests durchführen. Es wurden diverse Helme bis zur absoluten Belastbarkeit getestet. Eine ausgezeichnetes Zeugnis können wir der eigens für die Brandhaustrainer angekaufte Einsatzbekleidung ausstellen. So endete eine ausgesprochen lehrreiche und absolut empfehlenswerte Ausbildungswoche in der besten Feuerwehrschule Europas am Sektor der Heiß- und Brandbekämpfungsausbildung. Zum Abschluss bedankt sich das Team des Brandhauses bei allen die durch Bereitstellung der finanziellen Mittel und der unbürokratischen Genehmigung diese Ausbildung ermöglicht haben! BK Ing. Michael Bruckmüller

Der Elch wurde entgegen anderslautenden Gerüchten nicht im Brandhaus gegrillt

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