Donnerstag 18. April 2024

6. April 2013

Über uns

Die Feuerwehr des Papstes

Nur wenige wissen es, aber es gibt sie wirklich: Das "Corpo die Vigili del Fuoco" die Vatikan-Feuerwehr. Die vermutlich ehrwürdigste Wache der Welt. Wenn sie auch nicht unbedingt größer ist als die eine oder andere Dorffeuerwehr in Österreich, aber das Steinemblem mit den gekreuzten Schlüsseln der päpstlichen Gewalten und der apostolischen Mitra hat doch nicht jeder über seinem Wachetor hängen.

Eine Feuerwehr, so wie sie unseren heutigen Vorstellungen entspricht, gab es im alten Kirchenstaat seit dem Jahre 1810. Sie war in dem von den Franzosen besetzten Rom nach dem Vorbild der "Sapeurs - Pompiers" von Paris entstanden. Nach seiner Rückkehr in die Ewige Stadt behielt Papst Pius VII. (1800 - 1823) die Feuerwehr bei, wandelte sie in eine militärische Einheit um und verfügte ihre Eingliederung in die päpstliche Armee.

1827 führte Papst Leo XII. das "Corpo die Vigili del Fuoco" wieder in eine zivile Institution über und unterstellte sie dem Gouverneur von Rom. Was Disziplin und Ränge anging, behielt das Korps jedoch seinen militärischen Charakter bei. Nach dem Ende des alten Kirchenstaates (1870) blieb die päpstliche Feuerwehr in verkleinertem Umfang bestehen; ihr Quartier nahm sie in einem Gebäudetrakt des Vatikanpalastes. Im Jahre 1941 wies Papst Pius XII. (1939 - 1958) dem Korps eine neue Unterkunft zu, ließ die Ausrüstung gründlich überprüfen und durch moderne Geräte ergänzen.

Heute verfügt die Feuerwehr über etwas mehr als 20 Feuerwehrleute, die unter einem Kommandanten und zwei Zugsführer ihren Dienst leisten. Die Dienstzeit umfasst vierundzwanzig Stunden, auf die jeweils ein Arbeitsfreier Tag folgt. Alle 14 Tage wird eine Freizeit von zweiundsiebzig Stunden gewährt.

Das besondere Augenmerk der päpstlichen Feuerwehr gilt St. Peter. Jeden Abend, nach der Schließung der Basilika, unterziehen die Feuerwehrleute das Gotteshaus einer eingehenden Überprüfung. Im Quartier der Feuerwehr findet sich auch die zentrale Alarmanlage des Vatikans, an die alle wichtigen Gebäude wie der Apostolische Palast, die Audienzhalle, die Vatikanischen Museen, die Bibliothek, das Geheimarchiv usw. angeschlossen sind.
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